Essay

Am 15. März 1939, dem Tag der deutschen Besetzung Prags, traf Thomas Mann in Chicago mit dem ehemaligen tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Beneš zusammen. Der Historiker Jan Vondráček untersucht die intellektuellen und persönlichen Verbindungen zwischen Mann und Beneš und beleuchtet dabei nicht nur Beneš’ entscheidende Rolle bei der Erlangung der tschechoslowakischen Staatsbürgerschaft für Mann, sondern auch seinen bislang wenig beachteten Einfluss auf Manns Schrift The Coming Victory of Democracy.

Interview

Felix Krull ist Hochstapler, Verführer, Meister der Inszenierung – und wie sein Schöpfer Thomas Mann ein Grenzgänger zwischen Wahrheit und Fassade. Wer ihn filmisch inszeniert, muss seine Figur nicht nur denken, sondern auch kleiden. Im Interview spricht die Kostümbildnerin Lara Marie Kainz über ihre Arbeit am hybride Dokumentarfilm „Bekenntnisse des Hochstaplers Thomas Mann“, über spielerische Prozesse, intuitive Entscheidungen – und darüber, wie ein Anzug zum Charakter wird. Eine Annäherung an das Äußere einer Figur, deren Inneres so viel über ihren Autor verrät.

Das Gespräch führte Marie Limbourg, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Buddenbrookhaus Lübeck, mit der Kostümbildnerin Lara Marie Kainz.

Umfrage

Warum kehren Kreative unterschiedlichster Disziplinen – von Dramatiker:innen und Choreograf:innen bis hin zu Filmemacher:innen und Romanautor:innen – immer wieder zu Thomas Mann zurück? Zum 150. Geburtstag des Schriftstellers haben Marlene Hartmann (Buddenbrookhaus Lübeck) und Timo Daus (Humboldt-Universität zu Berlin) in einer neuen Umfrage untersucht, was das Werk Thomas Manns so dauerhaft faszinierend, wandlungsfähig und gegenwärtig macht.

In diesem Beitrag kommen Künstler:innen selbst zu Wort: Sie erzählen, warum sie sich für eine Adaption oder Neuinterpretation entschieden haben – und zeigen, wie Manns komplexe Figuren, existenzielle Zweifel und zeitlose Fragen immer wieder zu kühnen Neudeutungen auf Bühne, Leinwand und darüber hinaus inspirieren.

Essay

Thomas Mann lebte – und schrieb – im Spannungsfeld zwischen bürgerlicher Wohlanständigkeit und künstlerischer Rebellion. In diesem neuen Essay aus ZEITGEISTER, dem Kulturmagazin des Goethe-Instituts, zeichnet Gina Arzdorf nach, wie Manns innere Zerrissenheit nicht nur seine unvergesslichen Figuren prägte, sondern auch sein rastloses Selbstverständnis bestimmte. Das Ergebnis? Das Porträt eines Nobelpreisträgers, dessen Werk bis heute all jene anspricht, die sich im Spannungsfeld zwischen Konvention und Kreativität bewegen.

Essay

Was, wenn ein Sommer in Italien das Leben des jungen Thomas Mann für immer verändert – und die Weltliteratur gleich mit?

Matthias Lohre erzählt, wie ein zielloser, sensibler 21-Jähriger in der Sommerhitze Palestrinas eine Vision erlebte, die seinem Schicksal eine neue Richtung gab. Ein faszinierender Blick auf die dunklen Sehnsüchte, inneren Kämpfe und kreativen Funken, aus denen die BUDDENBROOKS und das Werk eines Jahrhundertautors entstanden.

Listicle

Die „Clean Girl“-Ästhetik hat unsere Feeds erobert – makelloser Minimalismus, strahlende Haut und dieser „I-woke-up-like-this“-Vibe, der zeitlos und unfassbar chic ist. Aber Überraschung: Lange bevor TikTok & Co. diesen Look zum Trend machten, perfektionierte ihn ein Mann. Und nein, wir reden nicht von einem Hollywood-Star. Wir reden von Thomas Mann.

Interview

Thomas Mann – jammernder Prokrastinierer statt diszipliniertes Genie? Was der Doktorand Felix Lindner in den Tagebüchern des Literaturnobelpreisträgers entdeckte, entwickelte sich zum viralen Twitter-Phänomen: Auf seinem Account @DailyMann teilte er ein Jahr lang täglich Manns intime Selbstzweifel und erreichte über 32.000 Follower. Im Interview erzählt Lindner, wie aus seiner Dissertation über Schriftstellerproduktivität an der Humboldt-Universität ein Buch im Fischer Verlag und die Posterkampagne für MANN 2025 wurden – und warum gerade Manns Hadern mit dem Schreiben ihn so überraschend nahbar macht.

Listicle

Sie glauben, Thomas Mann sei schwer zugänglich und nur etwas für Literatur-Expert:innen? Diese zehn Erzählungen beweisen das Gegenteil! Von tragisch bis humorvoll, von kurz bis zutiefst berührend – hier finden Sie den perfekten Einstieg in die Welt von Thomas Mann.

Essay

Thomas Mann hatte eine wenig bekannte Herkunft: Seine Mutter, Julia da Silva-Bruhns, war Brasilianerin mit Wurzeln in der afro-brasilianischen Kultur und einer Geschichte, die eng mit Kolonialismus und Sklaverei verknüpft ist. In ihrem Essay beleuchtet die gefeierte Autorin Mithu Sanyal (IDENTITTI), wie diese verdrängte Familiengeschichte nicht nur Manns Werk, sondern den gesamten deutschen Literaturkanon nachhaltig geprägt hat.

Julia Mann-da Silva Bruhns hält Julia Mann auf den Armen, daneben stehen Heinrich Mann und Thomas Mann.
Julia Mann-da Silva Bruhns hält Julia Mann auf den Armen, daneben stehen Heinrich Mann und Thomas Mann.
Essay

Berlin, Herbst 1930: Thomas Mann betritt den Beethovensaal – nicht als Künstler, sondern als entschiedener Verteidiger der Demokratie. Seine Rede ist ein eindringlicher Warnruf vor dem Nationalsozialismus, eine klare Absage an Fanatismus und Propaganda. Doch die Störer im Saal machen unmissverständlich deutlich: Der Kampf hatte längst begonnen. Kai Sina zeigt, warum Thomas Manns Warnungen bis heute nachhallen.

Thomas Mann hält einen Vortrag in New York (ca. 1937). Er steht am Rednerpult, im Halbprofil nach links, trägt eine Brille und formt mit der rechten Hand eine Geste. Fotografiert von Eric Schaal.
Thomas Mann hält einen Vortrag in New York (ca. 1937). Er steht am Rednerpult, im Halbprofil nach links, trägt eine Brille und formt mit der rechten Hand eine Geste. Fotografiert von Eric Schaal.
Essay

Father John Mistys Song SO I'M GROWING OLD ON MAGIC MOUNTAIN greift die zeitlosen Themen aus Thomas Manns DER ZAUBERBERG auf – Jugend, Vergänglichkeit und die Suche nach Sinn. Der Popsong schlägt eine Brücke zwischen Musik und Literatur und erweckt Manns Klassiker auf höchst moderne Weise neu zum Leben.

Historische Postkarte von Dr. Turbans Sanatorium Davos (Fotopostkarte, koloriert und verfremdet)
Historische Postkarte von Dr. Turbans Sanatorium Davos (Fotopostkarte, koloriert und verfremdet)
Essay

Ob HERR UND HUND oder DOKTOR FAUSTUS: 2025 wird ein Jahr, das Thomas Mann in all seinen Facetten feiert – mit feiner Ironie, psychologischem Scharfblick und durchaus auch sehr langen Sätzen. Von Lübeck bis Los Angeles begehen wir sein 150. Jubiläum mit der gebotenen Grandezza. Entdecken Sie auf Mann2025.de ein Programm, das sein Werk neu beleuchtet und Menschen weltweit zusammenbringt.

In Blumenbüschen stehend, mit Brille und Hut in den Händen, sich eine Margerite ansteckend.
In Blumenbüschen stehend, mit Brille und Hut in den Händen, sich eine Margerite ansteckend.