In Rivalität zu seinem älteren Bruder Heinrich, der mit Frankreich und der Demokratie sympathisierte, wandte sich Thomas Mann in den Jahren 1914 bis 1918 mit den „Betrachtungen eines Unpolitischen“ einem Deutschland zu, das der Romantik Joseph von Eichendorffs, der Bürgerlichkeit von Theodor Storm und der pessimistischen Philosophie Arthur Schopenhauers verbunden war. Kritische Passagen des umfangreichen Essays, wie jene zum Stimmrecht und dem „Zivilisationsliteraten“ Heinrich, wurden mit ironischen Vorbehalten ein wenig relativiert.
Weitere Termine der Vortragsreihe Thomas Mann und die deutsche Politik:
27.06.: "Betrachtungen eines Unpolitischen" – eine Streitschrift für das alte Deutschland (U110808)
4.7.: "Von deutscher Republik"-konservative Zustimmung zur Weimarer Republik (U110812)
11.7.: "Deutsche Ansprache" - Warnung vor dem Nationalsozialismus (U110816)
18.7.: "Deutsche Hörer" - Propaganda gegen Hitler (U110820)
25.7.: "Deutschland und die Deutschen" - eine verunglückte Geschichte? (U110824)