Andreas Kilcher: Beschwörung des Dämonischen am Abgrund der Geschichte. Thomas Manns Doktor Faustus im Kontext

Wie verbindet Thomas Mann in Doktor Faustus Geschichte, Literatur und Philosophie? Andreas Kilcher analysiert die düstere Faust-Erzählung von 1947 und ihre Auseinandersetzung mit dem Dämonischen in der Moderne.

Ort

ETH Zürich Zentrum
Raum HG E 1.2
Rämistrasse 101
8092 Zurich

Datum

Mittwoch, 14. Mai 2025
12:15 Uhr

Typ
Vortrag
Sprache
De
Veranstalter

ETH Zürich

Barrierefreiheit
Close to public transport
Accessible

Thomas Manns später Roman "Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn“, erschienen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, gilt als sein schwierigster Roman. Die besondere Herausforderung dieser abgründigen Faust-Erzählung von 1947 besteht zunächst in ihrem enormen Anspielungsreichtum: Der Texts ist auf vielfältige Weise verwoben: historisch mit der doppelten Zeitgeschichte von Erstem und Zweitem Weltkrieg, literarisch in den vielleicht grössten Erzählkomplex der deutschen Literatur, der Faust-Erzählung von der Renaissance bis Goethe, und nicht zuletzt auch philosophisch, theologisch und musiktheoretisch. Um sich diesem so komplexen Textgefüge angemessen anzunähern, ist es daher notwendig, diese historisch-literarisch-philosophischen Kontexte zu rekonstruieren, um zu zeigen, wie Thomas Mann diese auf einen Fluchtpunkt hin verknüpft: Die Wiederkehr des Dämonischen in der dunkelsten Zeit des 20. Jahrhunderts.