Der 60. Geburtstag Gerhart Hauptmanns 1922 bot Thomas Mann die Gelegenheit, ein Bekenntnis zur Weimarer Republik abzulegen, das gleichwohl von Vorbehalten geprägt war. Seine Rede im Berliner Beethoven-Saal stieß auf den Unmut der nationalistisch gestimmten Professoren und Studierenden. Als Zeugen benannte Mann den royalistischen Romantiker Novalis und polemisierte gegen die expressionistische Literatur. Seine Unterstützung für den Reichspräsidenten Friedrich Ebert galt nur dessen Person. Dennoch setzte sich der Schriftsteller von München aus für den demokratischen Staat ein.
Weitere Termine der Vortragsreihe Thomas Mann und die deutsche Politik:
27.06.: "Betrachtungen eines Unpolitischen" – eine Streitschrift für das alte Deutschland (U110808)
4.7.: "Von deutscher Republik"-konservative Zustimmung zur Weimarer Republik (U110812)
11.7.: "Deutsche Ansprache" - Warnung vor dem Nationalsozialismus (U110816)
18.7.: "Deutsche Hörer" - Propaganda gegen Hitler (U110820)
25.7.: "Deutschland und die Deutschen" - eine verunglückte Geschichte? (U110824)